Haus 24

Haus 24

Schmehausen Hausnummer 24, in der Kirchspielgemeinde Uentrop- Haaren- Schmehausen, im Juli 1984

Informanten: Eheleute: Friedrich Graevinghoff u. Frau Sophie geb. Kohlhase

Hausstelle:  Kohlhase Sophie Gastwirtschaft

Haus Nr.: 24

Standort: Bis März 1981 (Abbruch)

Flurbezeichnung: Königsroh Flur: 5

An der westlichen Seite der Straße „Sumpmannstweg“, früher Hörenstraße und der südlichen Seite der Ein­mündung der Straße „Auf den Kämpen“, in die vorgenann­te Strafe. Begrenzt wird das Grundstück im Norden von der Straße „Auf den Kämpen“, im Osten von „Sumpmannsweg“, im Süden vom Nachbargrundstück Rusteberg, Hsnr. 32 und im Westen von einem Vorfluter welcher aus südlicher Rich­tung kommend, ab Kohlhase entlang der Straße „Auf den Kämpen“ nach Uentrop verläuft. Nachbarn: Pannock, Hgsnr. 7, nördlich; nordöstlich Schwarte gt. Sumpmann, später Röchling, Hsnr. 8; südlich Rusteberg, vormals Plumpe, später Alfred Jachomowski, Hsnr. 32.

Beschreibung: Landes. Anwesen, Kotten mit Gastwirtschaft. Ein mittelgroßes 2-gesch. Ziegelfachwerkhaus mit bei­derseitigem Spitzgiebeldach in O/W-Richtung. An der Nordseite des Hauses der Eingang zur Gaststätte, mit einem Vorplatz und rechts vom Eingang ein Parkplatz, früher Weide.

Maße: Länge 12m, Breite 11m, Höhe 10,5m, 8 x 4 Gefach; große Gefache

Rechts neben dein Wohnhaus war ein Gebäude, mit Spitzgiebeldach, Obergeschoß (Saal) in Ziegelfachwerk, Untergeschoß massiv (Keller), in 0/W-Richtung, angebaut. Dieser Anbau stand soweit nach Norden versetzt, dass nur eine Breite von rd. 2m mit der S/W- Hauswand verbunden war. Der Saal etwa 70qm groß, fasste bei Vereins- oder Fa­milienfeiern etwa 80 Personen.

Inschrift vor den, Saalgebäude:

„1876 den 20. Mai haben die Eheleute Franz Kohlhase
und Klara Kohlhase diesen Bau durch Gottes Hilfe bauen lassen“

„Meister König“ Baujahr: 1876

Maße: Länge 10m, Breite 7m, Höhe 9,57m, Baumeister: König Schmehausen

Frau Klara geb. Kohlhase stammte aus Üentrop, Hsnr. 22, „Meister .König“ aus Schmehausen, Hsnr. 34. Ziegelfachwerk Obergeschoß = 9 x 3 Gefach; kl. Gefache Links am Haus stand eine Ziegelfachwerkscheune, mit Spitzgiebeldach in N/S-Richtung; entlang der Straße Sumpmannsweg. Es bestand ein Durchgang Scheune/ Haus an der südöstlichen Hausecke. Haus und Scheune bildeten nicht ganz einen rechten Winkel zur Westen­seite; Garten. Eine 4-teil Dehlentür auf der rechten- eine große Schiebetür auf der linken Seite; von der Straße aus gesehenen.

Dehlenbalkeninschrift:

„Erbaut am 1. Mai 1885, Eheleute Franz und Klara Kohlhase“

An Gottes Segen ist alles gelegen“ Meister König“

Maße: Länge 12m, Breite 10m, Höhe 10m, Baujahr 1885, Baumeister König

Dieser Balken hat einen Platz im Neubau in Uentrop gefunden. Ein kleiner, nach Osten offener Holzstall stand etwas Abseits an der Grundstücksgrenze Nachbarn Hsnr. 32. Amwohnhaus wurde 1958 ein Wohnzimmer mit Flachdach an der Südseite angebaut. Anmerkung    : Von der unverheirateter, Sophie Kohlhase, wurde Nichte Frau Anni Graevinghoff geborene Paschen adoptiert und als Erbin eingesetzt. Nach Abbruch des Saalgebäudes 1964, errichtete die Familie Kohlhase/Graevinghoff ein massives und unter­kellertes Wirtschaftsgebäude in N/S-Richtung mit Spitzgiebeldach; Verbunden mit dem Ziegelfachwerkhaus.

Baujahr: 1964 Maße: Länge 11m, Breite 10m

Das Erdgeschoss Ziegelfachwerkhaus weiter und umgebaut, diente gänzlich dem, erweiterten

Gast­stättenbetrieb. Im so genannten Neubau waren im Erdgeschoß mit Sicht zum Gaststätteneingang die Wirtschaftsküche, hinten und im Obergeschoß Einzelzimmer und

Doppelzimmer für Übernachtungsgäste: Techniker, Monteure usw. welche vorübergehend bei den hiesigen Industriebetrieben tätig waren, eingerichtet.

Zufahrt: Anlieger Sumpmannsweg und Straße Auf den Kämpen

Geschoßhöhe: Unten 2,2m und oben 2m (Ziegelfachwerkhaus) Wirtschaftsgebäude 2,5m

Größe: In ha des landw. Besitze. um 1940 = ca. 4,5 ha

Viehhaltung: Als Nebenerwerb um 1940: 1 Pferd, 4 Kühe, 10 Schwein, 30 Hühner

Sonstiges: Ein Ziehbrunnen befand sich rechts vor der Haustür. Der Gemüsegarten lag in der Südwestecke des Grundstuckes. Ein Obsthof war die gegenüber der Scheune zwischen Autobahn und Sumpmannsweg liegende Weide. In der früheren Schank- später Gastwirtschaft etwa ab 1845, war von 1928 bis 1969 eine Postnebenstelle untergebracht; ein Zimmer im Haus die Poststube ge­nannt. Einzelne Familienangehörige standen in Diensten der Reichs- später Bundespost. Abwechselnd mit der Gastwirtschaft Horstmann gt. Kat­tenbusch, Schmehausen, Hnr. 13, fand hier auch das jährliche Schmehauser Schützenfest bis 1972 statt, d.h. die letzten 15 Jahre nur noch bei Kohlhase da Hausstelle Hsnr. 13 nicht mehr existierte. 1973 fand es in der Wiese von Crüsemann statt.

Laut Stadtarchiv Hamm, Akte eint Rhynern, -Nr. 583, war um 1822 Eigentümer der Hausstelle Schmehausen, Hsnr. 24, Wilhelm zu Dülberg; An Gebäuden: Wohnhaus, Bewohner Stuhldreyer olim Schockenhoff dann Kohlhase, Heinrich.

Nach dem Verkauf der Besitzung 1980 an die Stadt Hamm, zogen beide Familien in das neu errichtete Doppelwohnhaus in Hamm- Uentrop, Dietrichstr. 10 ein. Gaststättenbetrieb und Landwirtschaft wird nicht mehr betrieben.